Ein Experiment mit Peter Lustig
Ich mag Kinder. So wie der 2016 verstorbene Peter Lustig es tat. Na, was löst das jetzt in Euch aus? … Bin ich jetzt sarkastisch? … Nein.
Denn seine Beziehung zu Kindern hat Peter Lustig so beschrieben:
„Und ich kann gut mit Kindern umgehen. Vielleicht weil ich ihnen sage: Ich nehme dich so, wie du bist, du mich aber bitte auch, und so kommen wir gut klar.
[…]
Nur in der Sendung möchte ich sie nicht, mit Kindern zu drehen ist anstrengend, und sie gehören einfach nicht vor die Kamera. Das ist Quälerei, immer. Ganz selten sage ich, gut, wir müssen aus dramaturgischen Gründen da ein Kind mit einbauen. Aber das ist eigentlich nix für Kinder. Wieso, fragen sie, wieso soll ich das noch einmal machen, war doch gut? Nein, da war der Ton, und dies und jenes, los, noch einmal. Und dann sollen sie auch noch Gesichter dazu schneiden. Nee.“
Holla! Da hat jemand Kinder verstanden. Und er mag sie sehr. So sehr, dass er will, dass es ihnen so gut wir nur möglich geht.
Aber was ist nun das öffentliche Vermächtnis des Erklär-Onkels? Die bewusste verfälschende Verkürzung der Bild am Sonntag, dass er keine Kinder mag. Und die dann viele andere Zeitungen stumpf abgeschrieben haben.
Mir wird er vor allem wegen eines Zitates in Erinnerung bleiben:
„Wenn mich etwas stört, ist es Dummheit. Jemand, der nur noch wahrnimmt, was er sehen will, beraubt sich doch all dieser tollen Möglichkeiten. Mensch, wir haben das Gehirn, und wozu wird es benutzt? Zum ‘Bild’- Zeitung-Lesen. Das ist eine solche Verschwendung. Wenn ich bei Kindern schon so etwas bemerke, das tut mir richtig weh.“
Vielen Dank, Herr Lustig. Und wegen etwas anderem wird er mir auch in Erinnerung bleiben. Wegen seiner Aufforderung, am Ende der Sendung jetzt etwas anderes zu machen, als fern zu sehen. In diesem Sinne also endet dieser Text mit seinem bekanntesten Zitat:
„Abschalten!“